Herzinsuffizienz leben mit Herzleistungs- bzw. Herzmuskelschwäche

10.01.2012 HDZ Bad Oeynhausen, Kardiologie, Referent Oberarzt PD. Dr. Oldenburg

Thema: Herzinsuffizienz leben mit Herzleistungs- bzw. Herzmuskelschwäche

Die häufigsten Symptome einer Herzinsuffizienz sind Luftnot sowie schnelle Ermüdbarkeit. Betroffen sind hiervon sowohl Männer als auch Frauen gleichermaßen. Bei einem Großteil dieser Patienten treten die Beschwerden meistens ab dem 65. Lebensjahr auf. Patienten bei denen schon eine Herzinsuffizienz diagnostiziert wurde sollten sich regelmäßig gegen Grippe und Pneumokokken impfen lassen. Des weiteren werden Frauen bei denen im Verlauf einer 1. Schwangerschaft eine Herzinsuffizienz festgestellt wurde, dringend empfohlen nicht erneut schwanger zu werden. Da sowohl für Sie als auch das Kind, dies große Risiken mit sich bringen würde.

Welches sind die Ursachen:

  • Hypertonie (Bluthochdruck)

  • KHK (Koronare Herzkrankheit)

  • rheumatische Herzerkrankung

  • und andere Ursachen

 

Die Herzleistungs- bzw. Herzmuskelschwäche wird in 4. Schweregraden innerhalb der

NYHA-Klassifikation eingeteilt. Die NYHA-Klassifikation wurde von der New York Heart Association herausgegeben und von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie fast wortgleich in deren Leitlinien übernommen.

 

NYHA I:

 

  • keine inadäquate Erschöpfung,

  • keine Rhythmusstörungen,

  • keine Luftnot oder Angina pectoris.

 

NYHA II:

 

  • Herzerkrankung mit leichter Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit.

  • Keine Beschwerden in Ruhe.

  • Alltägliche körperliche Belastung verursacht Erschöpfung, Rhythmusstörungen, Luftnot oder Angina pectoris

 

NYHA III:

 

  • Herzerkrankung mit höhergradiger Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei gewohnter Tätigkeit.

  • Keine Beschwerden in Ruhe.

  • Geringe körperliche Belastung verursacht Erschöpfung, Rhythmusstörungen, Luftnot oder Angina pectoris.

 

NYHA IV:

 

  • Bettlägerigkeit

 

  • Herzerkrankung mit Beschwerden bei allen körperlichen Aktivitäten und in Ruhe.

 

 

Mögliche Komplikationen im Verlauf der Herzinsuffizienz:

 

  • Pumpversagen

  • akuter Herzinfarkt

  • akute Insuffizienz oder Shuntvitien

  • Herzrhythmusstörungen (das Herz schlägt zu schnell oder zu langsam)

 

Einteilung der Herzinsuffizienz:

 

  • Eine chronische Herzinsuffizienz entwickelt sich über Monate oder Jahre und tritt nicht plötzlich auf.

  • Linksherzinsuffiziens

  • Rechtsherzinsuffiziens

  • Globalherzinsuffiziens diese liegt vor wenn sowohl die linke als auch die rechte Herzhälfte versagen.

 

 

Komplikationen bei der Linksherzinsuffiziens:

 

  • Lungenödem (Wasseransammlungen in der Lunge)

  • Weitere Verschlechterung der Herzfunktion

 

Symptome der Rechtsherzinsuffiziens:

 

  • Wasseransammlungen im Körper z.B. im Darm, in der Leber oder in den Beinen

  • Zunahme des Körpergewichts

 

Komplikationen der Rechtsherzinsuffiziens:

 

  • Herzrhythmusstörungen

  • Atemaussetzer im Schlaf

 

 

Ziele der medizinischen Therapie:

 

Das wichtigste ist zu aller erst die Symptomatik des Patienten zu verbessern bzw. die Beschwerden zu lindern. Hierzu zählen wenn Wasseransammlungen in der Lunge sein sollten diese zu punktieren und durch Medikamente dem Patienten die Angst und Panik zu nehmen. Da man die Herzleistungs- bzw. Herzmuskelschwäche nicht heilen kann ist man bemüht durch Medikamente den Verlauf zu verlangsamen und mögliche Komplikationen zu verhindern. Mit diesen Maßnahmen kann zumindest dann die Prognose sprich Lebenserwartung des Patienten verbessert werden.

 

Was kann der Patient selbst tun?

 

  • Blutdruckwerte regelmäßig messen und eventuell behandeln lassen

  • Gewichtsoptimierung bzw. tägliche Gewichtskontrolle

  • Flüssigkeitsbeschränkung

  • Angepasste Bewegung

 

 

Welche therapeutischen Maßnahmen stehen von Seiten der Ärzte noch zur Verfügung:

 

  • Medikamente

  • diagnostischer und oder interventioneller Herzkatheter

  • Einsatz eines CRT-Schrittmacher

  • VAD-OP (Einsatz eines Kunstherzens welches die Funktion des eigenen Herzens für eine gewisse Zeit übernimmt).

  • Herztransplantation

 
 
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